BRB-Bahnbetrieb wird diese Saison nicht mehr aufgenommen

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 17. August 2024 veröffentlicht.

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Ein heftiges Unwetter am 12. August 2024 hat die Bahnstrecke der BRB schwer beschädigt, die Reparaturen werden mehrere Monate in Anspruch nehmen. / Quelle: BRB

Die Regen- und Gewitterzelle, die am Montagabend, 12. August 2024 über dem Dorf Brienz BE niederging, hat die Brienz Rothorn Bahn BRB hart getroffen. Die verursachten Schäden sind so gross, dass der Bahnbetrieb bis zum vorgesehenen Saisonende nicht mehr aufgenommen werden kann. Ab sofort bleibt er eingestellt. Vorläufig wird mit Kosten von CHF 5 Mio. gerechnet.

«In der Geschichte der Brienz Rothorn Bahn gab es noch nie ein solch gravierendes Ereignis»

, sagte BRB-Verwaltungsrats-Präsident Peter Flück an der Medienkonferenz.

«Es wurde sehr viel Material aus der Zeit des Bahnbaus, in den Jahren 1891/92 herausgespült.»

Die Schäden sind enorm, das ergab eine Begehung der einzelnen Schadenstellen mit Christoph Imfeld, dem Technischen Kaufmann Infrastruktur der BRB, und zwei Ingenieuren. Am Mittwoch wurden diese Schäden aufgenommen.

Kein Flickwerk bei der Schadensbehebung

Die Schadensbehebung wird aufwendig und benötigt Zeit.

«Wir wollen kein Flickwerk. Wir wollen die Qualität der Erbauer erhalten»

, sagte VR-Präsident Flück.

Deshalb beschloss der Verwaltungsrat den Betrieb per sofort einzustellen.

«Nur so können die Arbeiten in der geforderten Qualität und möglichst schnell ausgeführt werden.»

Eine Strecke von über 2 Kilometer betroffen

Gesamtprojektleiter Roger Flückiger sagte zu den Schäden:

«Eine Strecke von 2,2 Kilometer weist starke strukturelle Schäden am Trasse, dem Steinbett-Fundament und an der Entwässerung auf. Ausserdem ist der Schotter auf einer Länge von 1,4 Kilometer verunreinigt.»

Der Grund dafür ist, dass sich das Regenwasser im Bahntrassee gesammelt hat und dieses in einen Wildbach verwandelte.

Ausserdem gab es kleinere Hangrutsche und Erdausspülungen sowie Geröllaufschüttungen unterhalb und oberhalb des Trasses. Die aktuellen Erkenntnisse zeigen zusätzlich zu den Trasseschäden sechs weitere lokale Schadenstellen bei Bachdurchlässen und Hangrutsche, die für einen ungefährdeten Betrieb gesichert werden müssen. Hingegen ist der grösste Teil der Beton-Kunstbauten (Brücken, Durchlässe) in einem guten Zustand.

Instandstellungsarbeiten dauern mehrere Monate

Die Arbeiten werden sehr aufwendig sein, da eine stark eingeschränkte Zugänglichkeit besteht. Diese ist praktisch nur per Bahn auf dem von der Talstation her unbeschädigten Trasse her möglich.

«Die Instandstellungsarbeiten werden mehrere Monate in Anspruch nehmen»

, so Roger Flückiger.

«Wann die Arbeiten fertiggestellt sein werden, können wir aktuell nicht sagen. Das Ziel ist, dass wir im Mai 2025 den Vorsaisonbetrieb bis Planalp wiederaufnehmen können, um ab Juni 2025 wieder bis Rothorn Kulm zu fahren.»

Es seien auch zusätzliche Schadensermittlungen und -erhebungen nötig, so König.

«Und bei all diesen Arbeiten steht die Sicherheit an erster Stelle.»

Der anfallenden Arbeiten sind nicht nur sehr zeitaufwendig, sondern auch umfangreich:

  • Die Entwässerung muss sichergestellt werden
  • Das Schwemmmaterial muss freigelegt werden
  • Das Fundament unterhalb der Geleise muss neu aufgebaut werden
  • Schotter und Geleise müssen neu aufgebaut werden
  • Die Entwässerung muss sichergestellt werden
  • Und zuletzt folgt die Sicherstellung des Bahnbetriebs.

Geschätzte Kosten von rund CHF 5 Mio.

Im Moment gehen die BRB-Verantwortlichen davon aus, dass die Wiederherstellung Kosten von 5 Mio. Franken verursachen wird. Schäden am Unterbau und an Geleisen können nicht versichert werden.

«Für den Betriebsausfalle haben wir hingegen eine Versicherung»

, sagte Flück.

Erste Hilfeleistungen von Privaten schon zugesagt

Die BRB-Verantwortlichen können bei der Bevölkerung auf eine grosse Solidarität zählen. So haben Private erste Hilfeleistungen schon zugesagt. Wie weit allenfalls Beiträge von Bund und Kanton erwartet werden können, ist noch offen. Weiter ist die BRB daran, einen Spendenaufruf vorzubereiten.

Berghaus Rothorn Kulm Betrieb ebenfalls eingestellt

Ein sinnvoller Betrieb des Berghauses ist wegen der Schliessung der Bahn nicht mehr möglich. Deshalb hat sich der Verwaltungsrat dazu entschieden, das Berghaus ebenfalls zu schliessen.

Von der Schliessung betroffenes Personal

Für Saisonmitarbeitende im Berghaus und bei der Bahn, welche von der Schliessung betroffen sind, werden in gegenseitiger Absprache Lösungen gesucht.

Für betroffene Gäste

Gäste, die für die kommende Zeit Reservierungen für eine Fahrt mit der BRB oder im Berghaus Rothorn Kulm vorgenommen haben, werden nächste Woche persönlich informiert. Sie erhalten alle notwendigen Informationen zur Rückerstattung. Die Gäste werden um Verständnis und Geduld gebeten, während die nötigen organisatorischen Schritte eingeleitet werden.

Peter Flück und Roger Flückiger sprechen allen Mitarbeitenden, den Ingenieuren, den Baufirmen und allen, die bereits ihre Unterstützung zugesagt haben, einen grossen Dank aus.


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