SSIF bestellte weitere Schmalspurzüge bei Stadler

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Die Visualisierung zeigt den neuen Stadler-Triebzug für die SSIF in vierteiliger Konfiguration. / Quelle: Stadler

Dank einer europäischen Finanzierung in Höhe von 35,7 Mio. Euro, die aus den Mitteln des modifizierten NRRP (National Recovery and Resilience Plan) garantiert wird, konnte der Bahnbetreiber SSIF (Società Subalpina di Imprese Ferroviarie) in den letzten Tagen einen weiteren Vertrag unterzeichnen. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der bei Stadler bestellten vierteiligen Elektrotriebwagen auf vier und erweitert damit die Flotte für den grenzüberschreitenden Bahnbetrieb auf dem Abschnitt Domodossola (Italien) – Locarno (Schweiz) der Bahnlinie Vigezzina-Centovalli.

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Die Visualisierung zeigt den neuen Stadler-Triebzug für die SSIF in vierteiliger Konfiguration. / Quelle: Stadler

Die vierteiligen elektrischen Züge mit einer Gesamtlänge von 64 Metern und 144 Sitzplätzen können auch in kürzeren Kompositionen – mit zwei oder drei Wagen – konfiguriert werden, um unterschiedliche Betriebsanforderungen zu erfüllen.

Die Unterzeichnung des neuen Auftrags bestätigt die führende Rolle von Stadler bei der Lieferung von Schmalspur-Rollmaterial, bei dem das Schweizer Unternehmen sowohl in Italien als auch in Europa Marktführer ist.

Geschäftsführer Daniele Corti, der den Vertrag zusammen mit Maurizio Oberti, dem Stadler-Verkaufsleiter für den italienischen Markt, unterzeichnete, wies darauf hin, dass die Erneuerung der SSIF-Flotte zeitgleich mit der Erneuerung in der Schweiz durch die Ferrovie Autolinee Regionali Ticinesi erfolgt, die zusammen mit der SSIF die Bahnlinie Vigezzina – Centovalli betreibt.

«Mit dieser Gesellschaft besteht seit über 100 Jahren eine ausgezeichnete und gewinnbringende Zusammenarbeit, die darauf abzielt, sowohl die Einheitlichkeit des Fahrzeugbaus als auch die gleichen betrieblichen Qualitätsstandards zu wahren.»

Dank der Flexibilität von Stadler und der grossen Aufmerksamkeit, die der Zughersteller den Kundenbedürfnissen widmet, war es zudem möglich, ein Zugprojekt zu entwickeln, das sowohl den immer strengeren regulatorischen Anforderungen als auch der Notwendigkeit gerecht wird, ein «geeignetes Zeitfenster» im Produktionsprozess zu finden, um den Bau von zusätzlichem Rollmaterial innerhalb des von der EU mit den NRRP-Mitteln vorgegebenen Zeitrahmens zu planen. All dies wird es ermöglichen, den Auftrag innerhalb der bestehenden Rahmenvereinbarung zu erfüllen.

Der Generaldirektor, Dr. Matteo Corti, dankt Stadler für die Professionalität, mit der das Projekt durchgeführt wurde, und drückt gleichzeitig seine Zufriedenheit über das Erreichen dieses wichtigen Meilensteins aus, der im Rahmen des Plans für den Ausbau und die technologische Innovation, welcher die SSIF nach der Erneuerung der zehnjährigen Konzession im Jahr 2021 umsetzt, von entscheidender Bedeutung ist.

Die Erweiterung der Flotte mit den vier neuen Stadler-Zügen wird es der Vigezzina-Centovalli-Bahn, die seit hundert Jahren einen entscheidenden Dienst sowohl für den lokalen als auch für den grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehr und eine herausragende Bedeutung für den Tourismus in der Region darstellt, ermöglichen, die Kontinuität und Regelmässigkeit des Betriebs zu gewährleisten und das allgemeine Qualitätsniveau erheblich zu steigern.

Dr. Ansgar Brockmeyer, Executive Vice President Marketing & Sales bei Stadler, sagte:

«Wir sind sehr stolz, dass SSIF Stadler einen Auftrag für zusätzliche Züge erteilt hat und dass eines unserer Produkte die anspruchsvollen Anforderungen und Bedürfnisse der beiden Bahnbetreiber der Vigezzina-Centovalli-Bahnlinie erfüllt hat.

Wir danken SSIF für das Vertrauen, das Stadler entgegengebracht wird und freuen uns auf eine weiterhin fruchtbare, gemeinsame Zusammenarbeit.»

Nachhaltige Lösungen auf der Schiene

Die von Stadler angebotenen Lösungen werden es ermöglichen, die Bahnlinie Vigezzina-Centovalli mit noch effizienteren und umweltfreundlicheren Zügen zu befahren und den Fahrgastkomfort in Verbindung mit den hohen Leistungsstandards der neuen Fahrzeuge zu steigern.

Neben den neuen elektrischen Zügen von SSIF ist Stadler auch führend in der Entwicklung innovativer und nachhaltiger batterie- und wasserstoffbetriebener Schmalspurfahrzeuge für andere italienische Regionen und verfolgt gemeinsam mit diesen Betreibern das Ziel der Dekarbonisierung des Bahnverkehrs in Italien.


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4 Kommentare

    • Also, zuerst kommen die 8 Triebzüge (4x 4-teilig, 4x 3-teilig) für die schweizerischen FART in Betrieb, und zwar ab 2025 (nach den nötigen Homologationen und Kollaudationen durch das BAV). Diese wurden bereits anfangs 2022 bestellt. Bis alle in Betrieb sind, wird es 2026.

      In Italien ging aus finanziellen und bürokratischen Gründen alles etwas länger (Finanzierung durch das Transportministerium in Rom aus dem EU-gespiesenen ‘Covid’-Aufbau-Fonds, Zustimmung von ‘Brüssel’ nötig).
      Die 4 SSIF-Züge konnten darum als Anschlussbestellung erst jetzt definitiv bestellt werden. Sie werden nach Inbetriebnahme der FART-Schwesterzüge geliefert, also gegen Ende 2026. Die Inbetriebnahme erfolgt 2027.
      Es bleibt also noch etwas Zeit, um mit dem alten Rollmaterial aus den 50/60er-und 90er-Jahren zu fahren (mind. auf der SSIF).
      Ciao e saluti🙋🏻‍♂️

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