RS ZERO: Stadler präsentiert Weltneuheit

Stadler, Erfurter Bahn und Freistaat Thüringen treiben Entwicklung zu einer nachhaltigen Mobilität mit dem RS ZERO voran

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Der RS Zero von Stadler, der Nachfolger des Regio-Shuttle RS1, an der InnoTrans 2024 in Berlin. / Quelle: Stadler1_Stadler_23 9 24

Mit dem RS ZERO stellt Stadler den Nachfolger des Erfolgsmodells Regio-Shuttle RS1 vor. Den RS ZERO gibt es in zwei modernen und umweltschonenden Antriebstechnologien: Wasserstoff und Batterie. Beide werden zukünftig einen CO2-emissionsfreien Betrieb von Nebenstrecken ermöglichen.

Auf der InnoTrans in Berlin stellt Stadler den Prototyp des neuen RS ZERO vor, den innovativen Nachfolger des erfolgreichen Regio-Shuttle RS1. Dieser ist seit 28 Jahren eines der beliebtesten Fahrzeuge im deutschen Regionalverkehr. Rund 500 RS1-Fahrzeuge sind in Deutschland und der Tschechischen Republik aktuell im Einsatz. Stadler knüpft an diese bewährte Technologie an und integriert modernste, umweltschonende Antriebssysteme. Der RS ZERO wird wahlweise mit Wasserstoff- und/oder Batterieantrieb angeboten und setzt damit neue Massstäbe für umweltfreundlichen Schienenverkehr und flexiblen Einsatz – eine Weltneuheit.

Der RS ZERO bietet mit Batterie- und Wasserstoffantrieb eine Lösung für den lokal CO2-emissionsfreien Betrieb auf Regionalstrecken. Dabei ist es gleich, ob diese elektrifiziert sind oder aber Wasserstoff-Tankstellen oder Ladeinseln aufweisen. Jedes Fahrzeug kann an die jeweiligen Bedingungen des Schienennetzes angepasst werden. Durch seine Leichtbauweise und eine Achslast unter 18 Tonnen ist er auch ideal geeignet, auf Nebenstrecken mit geringer Verkehrsdichte ein wirtschaftlich attraktives Verkehrsangebot zu schaffen.

Der RS ZERO wird als Ein- und Zweiteiler angeboten und bietet Platz für 70 bis 150 Fahrgäste. Er zeichnet sich durch eine niedrige Einstiegshöhe, grosszügigen und stufenfreien Niederflur-Bereich sowie barrierefreie Nutzung aus, was besonders für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste von Vorteil ist.

Mit dem RS ZERO beginnt eine neue Ära des regionalen Schienenverkehrs. Stadler begleitet die Verkehrsbetriebe in eine CO2-neutrale Zukunft und bietet eine nachhaltige Lösung für den Personennahverkehr. Der RS ZERO steht bereit, um die Fahrgäste sicher, komfortabel und umweltfreundlich ans Ziel zu bringen.

Auf der InnoTrans präsentiert Stadler den Prototyp des RS ZERO als einteiliges Fahrzeug mit Wasserstoffantrieb. Im Innenraum zeigt Stadler die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten mit eingerichtetem Mehrzweckbereich für z.B. die Fahrradmitnahme, Kinderwagen und sperriges Gepäck, Lounge- und Komfortzonen, Standard- und Privacy Sitzen, einem Rollstuhlplatz, WC sowie einem Train Office.

Für den Innenausbau des Prototyps wurde besonderen Wert auf die Verwendung von nachhaltigen Materialien gelegt. So besteht zum Beispiel der Fussbodenbelag aus ca. 98 Prozent nachwachsenden Rohstoffen und ist frei von synthetischem Kautschuk und Weichmachern. Die Seitenwandverkleidungen wurden aus recycelten Materialien, unter anderem PET-Flaschen, hergestellt und die verbaute Klimaanlage arbeitet mit einem sehr klimafreundlichen Kältemittel.

Stadler, Erfurter Bahn und Freistaat Thüringen treiben Entwicklung zu einer nachhaltigen Mobilität mit dem RS ZERO voran
Der Schienenfahrzeughersteller Stadler hat am 24. September 2024 einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität gemacht. Gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) sowie der Erfurter Bahn wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, die den Einsatz des Wasserstoff-Prototyps RS ZERO in Thüringen im Rahmen eines Pilotprojekts vorsieht.


Steffen Obst, Vertriebsleiter von Stadler in Deutschland; Michael Hecht, Geschäftsführer der Erfurter Bahn; Jure Mikolčić, CEO der Stadler Division Deutschland; Susanna Karawanskij, Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft. / Quelle: Stadler

Die feierliche Unterzeichnung fand auf der InnoTrans in Berlin statt, im Beisein von Susanna Karawanskij, Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Michael Hecht, Geschäftsführer der Erfurter Bahn, Jure Mikolčić, CEO der Stadler Division Deutschland und Steffen Obst, Vertriebsleiter von Stadler in Deutschland.
 
Ein Meilenstein für Thüringen und die Umwelt
 
Thüringen setzt ein starkes Zeichen für den Klimaschutz: Das Land plant, die Treibhausgasemissionen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) bis Mitte des kommenden Jahrzehnts erheblich zu reduzieren und derzeit eingesetzte Dieselfahrzeuge mittelfristig durch umweltfreundlichere Schienenfahrzeuge zu ersetzen. Der auf der InnoTrans ausgestellte Prototyp des RS ZERO verfügt über einen lokal-emissionsfreien Wasserstoffantrieb und wurde entwickelt, um auf oberleitungsfreien Strecken eingesetzt werden zu können. Damit hat das Fahrzeug das Potenzial, bestehende Dieselverkehre zu ersetzen und so wesentlich zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im SPNV beizutragen. Deshalb unterstützt das TMIL die Erprobung des RS Zero Prototypen und wird die Projektergebnisse nutzen, um die aktuelle Strategie zur Erreichung eines weitestgehend emissionsfreien SPNV in Thüringen zu prüfen und weiterzuentwickeln.
 
Ministerin Karawanskij ist zuversichtlich:

«Der RS ZERO könnte als Nachfolger des im Thüringer Nahverkehr bewährten Regio-Shuttle eine bestehende Lücke im bisherigen Portfolio der Fahrzeughersteller schliessen und mit seinen technischen Eigenschaften an die Leistungsfähigkeit des Regio-Shuttle anknüpfen. Dies eröffnet neue Perspektiven für einen umweltfreundlicheren SPNV der Zukunft. In Thüringen gibt es die idealen Voraussetzungen, dieses Fahrzeug auf Herz und Nieren zu prüfen.»
 
Innovative Technologie für eine grünere Zukunft
 
Der RS ZERO wird zukünftig – so wie auf der InnoTrans vorgestellt – mit einem Wasserstoffantrieb oder als batterieelektrische Variante angeboten und liefert damit eine zukunftsweisende Lösung für den CO2-emissionsfreien Betrieb auf nicht elektrifizierten Strecken. Mit der Schaffung geeigneter Infrastrukturen – egal ob Wasserstoff-Tankstellen oder Ladeinseln – kann mit Blick auf das zu befahrende Schienennetz ein technisch optimiertes Fahrzeugkonzept angeboten werden. Dank seiner Leichtbauweise und einer Achslast von unter 18 Tonnen ist der RS ZERO ideal für Nebenstrecken mit geringer Fahrgastnachfrage geeignet und schafft damit die Möglichkeit für wirtschaftlich attraktive Verkehrsangebote auch abseits der Hauptstrecken.
 
Jure Mikolčić, CEO der Stadler Division Deutschland, betont:

«Durch die technologische Offenheit sowie die Konzeption sowohl als einteiliges oder zweiteiliges Fahrzeug können wir unseren Kunden immer das passende Fahrzeug anbieten und so einen wichtigen Beitrag für die Verkehrswende leisten.»
 
Steffen Obst, Vertriebsleiter der Stadler Division Deutschland, ergänzt:

«Mit dem RS ZERO wird die Erfolgsgeschichte des Regio-Shuttle RS1 fortgesetzt – äusserst hoher Fahrgastkomfort, barrierefreie Gestaltung im grosszügigem Fahrgastbereich, umweltfreundlicher und spurtstarker Antrieb für kurze Fahrzeiten sind die wesentlichen Aspekte für ein attraktives Angebot im Nah- und Regionalverkehr. Auch zur Reaktivierung von in der Vergangenheit stillgelegter Strecken kann der RS ZERO die richtige Lösung sein.»  
 
Zukunftsweisendes Pilotprojekt
 
Anknüpfend an die am 24. September 2024 unterzeichnete Absichtserklärung streben alle drei Partner den Abschluss einer Projektpartnerschaft in den nächsten Monaten an, in der die Details und die Voraussetzung für den Start des Pilotprojekts vereinbart werden. Im Rahmen des Pilotprojekts ist der Einsatz des Prototyps im Probebetrieb mit Fahrgästen voraussichtlich ab Mitte 2026 auf oberleitungsfreien Strecken in Thüringen geplant. Durch den Probebetrieb wird sichergestellt, dass der RS ZERO die Anforderungen der Fahrgäste und die betrieblichen, technischen sowie wirtschaftlichen Erwartungen der Eisenbahn-Verkehrsunternehmen erfüllt. Dafür geeignete SPNV-Linien werden in Zusammenarbeit der drei Partner ausgewählt. Der Betrieb wird je nach Einsatzort von der Erfurter Bahn oder der Süd-Thüringen-Bahn durchgeführt.

Geschäftsführer der Erfurter Bahn Michael Hecht sagt:

«Wir freuen uns, diese neue Technologie im realen Betrieb, unter den durchaus in Thüringen bestehenden anspruchsvollen topographischen Bedingungen testen zu können und erwarten hier das Schliessen einer Lücke für die Anforderungen auch auf Nebenbahnen.»

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