Wie bereits angekündigt wird die Streckenführung der Linie Bulle-Romont zwischen Vuisternens-devant-Romont und Romont angepasst. Die Kurven werden geglättet und die Strecke um 800 Meter verkürzt. Durch den Bau einer 970 Meter langen Brücke im Glane-Tal sinkt die Fahrzeit für die Züge der Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF) um drei Minuten. Der Bau des neuen Trassees ermöglicht eine Verbesserung der globalen Mobilität und der Qualität der Anschlüsse. Der Neubau ersetzt die bestehenden Gleise, deren Erneuerung sich ohnehin aufgedrängt hätte. Ende nächster Woche wird das Projekt, das sich optimal in die Umwelt einbettet, öffentlich aufgelegt. Der Zeitplan sieht einen Beginn der Bauarbeiten im Frühling 2026 und eine Inbetriebnahme der Linie im Jahr 2028 vor.
In 15 Minuten von Romont nach Bulle: Die RER Fribourg-Freiburg schaltet einen Gang höher. Auf dem neuen Trassee zwischen Vuisternens-devant-Romont und Romont wird sie eine Geschwindigkeit von bis zu 140 km/h erreichen. Das Projekt, das einen neuen Streckenentwurf vorsieht, wird am Freitag, 15. November 2024 von TPF INFRA öffentlich aufgelegt. Es umfasst insbesondere den Bau eines 970 Meter langen Viadukts und eine begradigte Streckenführung. Dadurch sparen die Reisenden auf der Strecke Bulle-Romont drei wertvolle Minuten ein.
Dieser Zeitgewinn ist für die TPF von grosser Bedeutung. Er ermöglicht eine bessere Einbettung des Angebots im nationalen Fahrplan und eine höhere Stabilität der Anschlussknoten. Die gewonnene Fahrzeit bietet den Reisenden eine bessere Garantie, ihre Fahrt mit dem gewünschten Anschluss reibungslos fortzusetzen. Erklärtes Ziel der TPF ist es, die Fahrzeit zwischen Bulle und Freiburg bis 2035 auf der Schiene wie auch auf der Strasse auf dreissig Minuten zu verkürzen.
Massnahmen zur Förderung der Biodiversität
Das neue Bahntrasse zwischen Vuisternens und Romont wird 3,4 km statt wie heute 4,2 km lang sein. Das alte Gleis wird abgebaut und das frei gewordene Gelände der Natur oder der Landwirtschaft zugeführt. Während die Trassenfläche bisher 48000 m2 betrug, wird sie nach den Korrekturen 43000 m2 messen. Eine besondere Aufmerksamkeit gilt der Renaturierung und Aufwertung der Flächen. Dies trifft insbesondere auf das unweit der Fussballplätze von Mézières gelegene Gebiet «Clos des Lattes» zu, das ein Amphibiengebiet von kantonaler Bedeutung beherbergt. Auch die Offenlegung mehrerer Wasserläufe sowie die Wiederaufforstung und -bepflanzung der freigewordenen Flächen sind geplant, wobei der Biodiversität eine besondere Aufmerksamkeit zukommt.
Der Bau des Viadukts ermöglicht eine bessere Einbettung des Trasses in die Landschaft. Das Bauwerk gewährleistet eine höhere Durchlässigkeit für Wildtiere, Wasserläufe, Wege und die landwirtschaftliche Nutzung. Darüber hinaus können durch die geänderte Streckenführung vier Bahnübergänge aufgehoben werden. Aus sicherheitstechnischer Sicht ist dies von erheblicher Bedeutung.
Sanierung erforderlich
Die Überlegungen zu diesen Verbesserungen wurden angestossen, da die Gleise und ihre Fundamente das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Um den Betrieb unter optimalen Bedingungen fortsetzen zu können, drängt sich eine Generalsanierung auf. Weder die 1868 entworfene ursprüngliche Streckenführung noch die Infrastruktur entsprechen heute den Normen und Anforderungen des Rollmaterials und der Kunden.
Der Vorschlag zur Verbesserung und Modernisierung der Streckenführung wurde 2019 erstmals öffentlich vorgestellt, obwohl es sich damals noch um ein Vorprojekt handelte. Das Parlament positionierte sich im Rahmen der Angebotserweiterung 2035 (Ausbauschritt AS 2035) positiv und bezeichnete das Projekt im Hinblick auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis als besonders relevant. Aufgrund von technologischen Anpassungen im Bahnausbau der SBB mussten neue Studien durchgeführt werden, die verschiedene Verbesserungen mit sich brachten. Die Analysephase wurde verlängert, wodurch auch die Fristen des 2019 angekündigten Zeitplans entsprechend verschoben wurden.
Vorbehaltlich etwaiger Verzögerungen bei Verfahren oder den Bauarbeiten wird die Inbetriebnahme der neuen Strecke Vuisternens-devant-Romont/Romont mit dem Inkrafttreten des neuen Fahrplans im Dezember 2028 zusammenfallen.
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Für das überschaubare Verkehrsaufkommen auf diesem Streckenabschnitt ein gewaltiges Bauwerk. Interessieren würde auch die Kostenseite, oder soll das die bezahlende Allgemeinheit lieber nicht wissen?
Die Rede ist von 86 Millionen Franken.
Ein attraktiveres Bahnangebot für Menschen und Güter ist ein zentraler Teil der dringenden Massnahmen gegen den menschgemachten Klimawandel, deshalb braucht es solch Projekte. Allerdings sollte das Potential der Strecke, z.B. durch das Reaktivieren des Werkanschlusses der Schokoladenfabrik der Nestlé in Broc für den normalspurigen Güterverkehr, unbedingt besser genutzt werden. Es kann nicht sein, das Nestlé und andere Unternehmen solche Verlagerungsmöglichkeiten von Güterverkehr von der Strasse auf die Schiene einfach brachliegen lassen dürfen. Hier muss und kann die Politik Druck machen.
Tout à fait d’accord, Monsieur Belser!👍👍🙋🏻♂️
Bulle-Fribourg est la ligne principale du RER fribourgeois et sa fréquentation a bien augmenté ces dernières années.
Blaser, tant de opinions mais que peu d’idée… comme d’hab!😅
Schönes Projekt, aber 140 Millionen nur um 3 Minuten einzusparen ist ziemlich teuer und unnötig, es wäre schön, das Budget aufzustocken und eine direkte Linie von Bulle nach Fribourg zu bauen.
A: Es geht um 86 und nicht um 140 Mio. CHF.
B: Es geht nicht nur um die 3 Min. kürzere Fahrzeit sondeern auch um die damit stabileren Umsteigeverbindungen.