Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) hat den Zuschlag für die kommende Fahrzeugbeschaffung an Stadler vergeben. Zwischen 2028 und 2030 werden insgesamt 20 neue Triebzüge auf der RegioExpress-Linie Solothurn-Bern (RE5) in Betrieb genommen. Damit können in Zukunft deutlich mehr Fahrgäste an ihr Ziel gebracht werden und der Reisekomfort steigt. Produziert werden die Fahrzeuge in Bussnang.
Der RBS hat im Dezember 2023 ein Ausschreibeverfahren für die Beschaffung von 20 neuen dreiteiligen Triebzügen gestartet, um die älteste Flotte des RBS zu ersetzen und längere Züge auf der Linie Solothurn-Bern (RE5) einsetzen zu können. Mitte November erfolgte in Worblaufen die Vertragsunterzeichnung. Die gesamte Beschaffung hat ein Volumen von ca. 190 Millionen Franken, gebaut werden die Züge im thurgauischen Bussnang.
«Stadler hat mit der hochwertigen qualitativen Umsetzung der Anforderungen, einer durchdachten und effizienten Projektplanung sowie der Qualität und der hohen Zuverlässigkeit auf Basis von bereits bewährten Fahrzeugen überzeugt»
, erklärt Fabian Schmid, Direktor vom RBS.
«Diese Partnerschaft bietet die ideale Basis, um den Fahrkomfort für unsere Fahrgäste zu steigern und den öffentlichen Verkehr in der Region nachhaltig attraktiver zu gestalten.»
Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident der Stadler Rail, sagt anlässlich der Auftragsunterzeichnung:
«Ich freue mich sehr über das entgegengebrachte Vertrauen und dass wir für den RBS nun zum dritten Mal Züge bauen können. Damit setzt sich die langjährige, gute Zusammenarbeit fort. Einmal mehr konnten wir mit einem massgeschneiderten Fahrzeug überzeugen und zeigen, dass Komfort, Zuverlässigkeit und Design bestens vereinbar sind. Ich wünsche dem RBS und ihren Kundinnen und Kunden viel Freude mit den neuen Zügen.»
Mehr Komfort und moderne Ausstattung für Fahrgäste
Um den Bedürfnissen der Fahrgäste und der Region gerecht zu werden, setzt der RBS auf bewährte Konzepte, komfortable Ausstattung und zukunftsfähige Technologien. Die neuen Triebzüge sind, wie die bestehenden RBS-Züge, 60 Meter lang und werden neu auch in Dreifachtraktion (180 Meter) einsetzbar sein, was eine Erhöhung der Beförderungskapazität um 50 Prozent in den Hauptverkehrszeiten ermöglicht. Die Fahrzeugkonzeption basiert auf den Anregungen der Fahrgäste, die bereits bei der Entwicklung der RBS-Züge «Worbla» berücksichtigt wurden.
Merkmale der neuen Züge:
- Barrierefreie Einstiege: mit variabel ausfahrbaren Schiebetritten
- Hinter jeder Tür dasselbe Angebot: Grosszügige Multifunktionsflächen für Kinderwagen, Fahrräder, Gepäck und Rollstühle stehen in der zweiten Klasse an jeder Plattform zur Verfügung
- Sitzkapazitäten: 21 Sitzplätze in der ersten Klasse und 103 Sitzplätze sowie 15 Klappsitze in der zweiten Klasse
- Moderne Ausstattung: umweltverträgliche Klimaanlagen und Steckdosen an den Sitzplätzen
Angebotsausbau zur Stärkung des Regionalverkehrs
Die ersten drei neuen Fahrzeuge werden ab 2026 gefertigt und zwischen Mitte 2027 bis Mitte 2028 auf dem RBS-Netz in Betrieb genommen. Nach erfolgreichem Probebetrieb und Schulung der Lokführerinnen und Lokführer folgt ab 2029 die Serienlieferung. Die Neubeschaffung und die Verlängerung der Perrons auf 180 Meter ermöglichen ca. ab 2030/31 den Regelbetrieb in Dreifachtraktion, um der steigenden Nachfrage auf der Strecke Solothurn-Bern gerecht zu werden.
Hintergrund zur Flottenerneuerung: «Secondas» erreichen Lebensende
Die derzeit auf der Linie S8 zwischen Bätterkinden und Bern eingesetzten S-Bahnzüge «Seconda» sind inzwischen über 30 Jahre alt und zunehmend störungsanfällig. In den Jahren 2010 bis 2013 wurden die Fahrzeuge umfassend erneuert, nun kommen sie an ihr Lebensende. Aufgrund des Alters steigen auch die Wartungsaufwände, und Ersatzteile sind kaum mehr erhältlich. Anstelle der «Secondas» werden mit der Neubeschaffung die heutigen RE-Züge «NExT» auf der Linie S8 verkehren.
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