Das velofreundliche Gleis bei der Tramhaltestelle Bruderholzstrasse wird ab 11. Dezember 2024 wieder in die Winter-Pause gehen. Auch eine optimierte Gummifüllung konnte die Wintertauglichkeit leider nicht garantieren. Stattdessen will das Bau- und Verkehrsdepartement gemeinsam mit den Basler Verkehrsbetrieben (BVB) nun eine kürzere Variante für das velofreundliche Gleis weiter testen, damit Velofahrende einfacher und sicherer durch sogenannte Kaphaltestellen fahren können.
Seit rund drei Jahren testet der Kanton an der Haltestelle Bruderholzstrasse das erste velofreundliche Gleis der Schweiz. Die Erfahrungen von Velofahrenden waren sehr positiv, allerdings ist die Belastung und Abnutzung trotz einer vom Hersteller optimierten Gummifüllung weiterhin so gross, dass der Winterbetrieb auch dieses Jahr nicht möglich ist. Durch die Risse entsteht die Gefahr, dass sich Eis im Innern der Gummifüllung bildet, was im schlimmsten Fall zu Entgleisungen führen könnte. Das velofreundliche Gleis wird daher in Absprache mit dem Bundesamt für Verkehr wie bereits die beiden Winter davor – ab Mitte dieser Woche bis im kommenden Frühling entfernt und mit einem halbhohen Ersatzgummi gefüllt. Die Entfernung der Gummifüllung findet in den Nächten vom Mittwoch auf den Donnerstag (11. auf 12. Dezember 2024) und vom Donnerstag auf den Freitag (12. auf 13. Dezember 2024) jeweils nach Betriebsschluss statt. Die Trams verkehren wie gewohnt.
Die Gummifüllung nutzt sich durch die grosse Belastung durch die überfahrenden Trams schnell ab, insbesondere beim Bremsen und Anfahren der Trams im Bereich der Haltestelle. Mit einer resistenteren Gummifüllung konnte nur eine leichte Verbesserung erreicht werden. Da bei Abnutzung immer das gesamte Gummi-Stück ersetzt werden muss und dieser Wechsel sehr aufwändig ist, kann das velofreundliche Gleis entlang der ganzen Haltekante aus wirtschaftlichen und betrieblichen Gründen nicht wie erhofft weitergeführt werden.
Erfolgreicher Test an der Haltestelle Sevogelplatz
Anstelle eines velofreundlichen Gleises entlang der ganzen Haltekante soll stattdessen eine kurze Variante des velofreundlichen Gleises weiterverfolgt werden. An der Stelle, wo Velofahrende vor und nach der Kaphaltestelle zwischen die Schienen und zurückwechseln, wird mit zwei sechs Meter langen Gummifüllungen eine sichere Überfahrt geschaffen. Da diese Gleisstücke vor und nach den Haltekanten liegen, ist der Verschleiss der Gummifüllung durch das Anfahren und Bremsen kleiner. Zudem ist das Auswechseln der kurzen Stücke ohne Streckensperrung in der nächtlichen Betriebspause möglich und wesentlich kostengünstiger.
An der Haltestelle Sevogelplatz haben der Kanton und die BVB diesen Sommer einen ersten, temporären Test der kurzen Stücke mit Velofahrenden durchgeführt. Diese haben die Funktionsweise der Querung gut verstanden und sehen darin eine Verbesserung der Sicherheit zur Ist-Situation ohne velofreundliches Gleis. Der Kanton und die BVB sind nun an weitere Abklärungen, um das Gleissystem an der Bruderholzstrasse in zwei kurze velofreundliche Gleise umzuwandeln. Das Ziel ist, den Versuch im Frühling 2025 weiterzuführen und die kurzen Stücke mit dem Tram zu befahren.
Newsletter abonnieren
Abonnieren Sie die Bahnonline.ch-Newsletter und erhalten Sie die neuesten Beiträge direkt per E-Mail. Hier können Sie sich anmelden.
MeinungEigene Meinung zum Thema?Jetzt kommentieren |
Funktioniert nicht, aufhören mit dem teuren Gummi-Blödsinn!
Die Velöler müssen halt aufpassen wo sie und wie sie fahren, damit sie nicht in die Schienenrillen geraten… ist schon immer so gewesen!
Unaufmerksamkeit beim Fahren (Natel, Kopfhörer, Blick nicht der Strasse) ist sowieso verboten.
Wer’s nicht begreifen will ‚gheit haùt uf d’Schnurrä‘ – tant pis!
Da bin selbst ich als eingefleischter Alltags- und Genusvelofahrer einverstanden, der auch gelegentlich in der Stadt Basel unterwegs ist.
Ich wundere mich dann immer, wie viele VelofahrerInnen mit schmalen Reifen unterwegs sind, die Murpy geradezu einladen, diese in Tramschienen einzufädeln und sie wundern sich dann, wenn dies geschieht. Es gibt eine riesige Auswahl von Velos, die sich mit 62 mm breiten Balloreifen ausrüsten lassen, die nicht in normale Tramschienen einfädeln können, auch sonst deutlich mehr Halt und Sicherheit bringen und das sogar noch mit dem Zusatzbonus mehr Fahrkonfort zu bieten als unsichere, schmale, hart gepumpte Rennreifen. Holländische Untersuchungen zeigen, dass solche Ballonreifen richtig gepumpt ebenso leicht laufen, wie schmale Rennreifen.
Ich kann leider an meinem E-Liegetrike nur maximal 47 mm breite Reifen montieren, aber bereits diese sind deutlich sicherer. Wenn ich in der Stadt Basel unterwegs bin, plane ich meine Fahrten so, dass ich möglichst nicht parallel zu den Trams unterwegs bin und diese an übersichtlichen Stellen möglichst rechtwinklig kreuzen kann. Das bedeutet mehr und gescheiteres voraus Planen. Oft muss man auch Umwege in Kauf nehmen, aber der Gewinn an Sicherheit muss einem das Wert sein.
D.h. mit mehr Grips beim Velokauf und beim Velofahren können die teuren, nie richtig funktionierenden Tramschinen mit Gummieinlagen gespart werden. Die SteuerzahlerInnen würde es freuen.