Mit der Eröffnung der Zuger Stadtbahn und dem Angebot «Bahn und Bus aus einem Guss» leisteten die SBB, die ZVB und der Kanton Zug vor 20 Jahren Pionierarbeit in der Geschichte des öffentlichen Verkehrs. SBB CEO Vincent Ducrot sowie der Unternehmensleiter der Zugerland Verkehrsbetriebe Cyrill Weber und Baudirektor Florian Weber feierten zusammen mit Gästen aus der öV-Branche diesen denkwürdigen Moment.
Neun neue Haltestellen, sechs umgebaute bestehende Bahnhöfe sowie vier erweiterte Bushöfe. So präsentierte sich die Infrastruktur der neuen Stadtbahn bei der Eröffnung am 12. Dezember 2004 vor 20 Jahren. In nur 22 Monaten waren entlang der bestehenden Bahnstrecken Baar–Rotkreuz und Zug–Walchwil die neuen Haltestellen entstanden. Insgesamt wurden die neuen Haltestellen mit Perronanlagen und Wartebereichen unter laufendem Bahnbetrieb erstellt. Mit dem Angebot «Bahn und Bus aus einem Guss» leisteten die SBB, die ZVB und der Kanton Zug Pionierarbeit in der Geschichte des öffentlichen Verkehrs. Die Stadtbahn als Taktgeberin und die Busse als Zubringer zum neuen Schienenverkehrsmittel bildeten die Grundlage für die Erfolgsgeschichte.
Standortfaktor Mobilität
«Die Stadtbahn ist ein wichtiger Pfeiler für die Mobilität im Kanton Zug und ein Standortfaktor»
, zog Baudirektor Florian Weber Bilanz in seinem Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre.
Der öffentliche Verkehr solle im Kanton Zug auch künftig attraktiv bleiben, führte er aus. Insbesondere im Hinblick auf die Eröffnung des Zimmerberg-Basistunnels 2 voraussichtlich im Jahr 2040 müssten Kapazitäten auf der Achse Rotkreuz – Zug – Baar – Zürich ausgebaut werden. Dazu gehöre auch die Erhöhung der Standortattraktivität im Umfeld der Bahnhöfe Baar, Zug, Cham und Rotkreuz. Mit der laufenden Studie «ÖV-Systeme 2040» will der Kanton Zug für die Zukunft das optimale System festlegen, um eine leistungsfähige Feinverteilung zu gewährleisten und die zunehmenden Mobilitätsbedürfnisse zu erfüllen.
Gesamtheitliche Lösungen wichtig
Die Einführung der Stadtbahn Zug brachte Mehrkapazitäten, Taktverdichtungen und Systematisierungen auch im Busnetz mit sich, betonte Cyrill Weber, Unternehmensleiter der Zugerland Verkehrsbetriebe AG (ZVB) in seiner Rede. Das neue Verkehrsnetz wurde als «Quantensprung» erlebt, der mit einem Wachstum der Reisenden einherging. Die ZVB konnte ihr Angebot in den vergangenen zwanzig Jahren stetig und deutlich ausbauen. Erbrachte die ZVB im Jahr 2005 noch 5.4 Mio. Fahrplankilometer, so sind es im neuen Fahrplanjahr 2025 bereits 8.1 Mio. Kilometer. Cyrill Weber betonte die Wichtigkeit von gesamtheitlichen Lösungen für die grossen Mobilitätsfragen. Der öffentliche Verkehr in seiner kombinierten Form von Bus und Bahn ist als energie- und flächensparende Mobilität im Raum Zug ein wichtiger Teil der aktuellen und auch der zukünftigen Lösung.
Mobilität der Zukunft gemeinsam gestalten
Vincent Ducrot, CEO SBB, betonte in seiner Ansprache die weit vorausschauenden Überlegungen, die der Stadtbahn Zug zu Grunde liegen. Schon vor 20 Jahren hätten die Initianten erkannt: Der öffentliche Verkehr kann zusätzliche Anteile an der Mobilität übernehmen, wenn er als Gesamtsystem gestärkt wird. Eine systematische Vertaktung von Bus und Bahn, optimale Anschlüsse mit kurzen Umsteigewegen und neues Rollmaterial haben zu einer qualitativen und quantitativen Angebotsverbesserung im öffentlichen Verkehr in Zug geführt. Diese ist bis heute spürbar. Ducrot ist überzeugt, dass die Erfolgsfaktoren der Stadtbahn auch in Zukunft wichtig sind. Gerade die angespannten Finanzen des Bundes und der Nachholbedarf im Substanzunterhalt zeigen, dass die Überlegungen von damals heute aktueller sind, denn je. Will die Bahn ihre Erfolgsgeschichte weiterschreiben, braucht sie auch in Zukunft starke Partner wie den Kanton Zug und die Zugerland Verkehrsbetriebe. Denn, so Ducrot, «nur gemeinsam gestalten wir die Mobilität der Zukunft».
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