Güterverkehrskorridor unter Schweizer Leitung

0
Terminal Uebersicht_Swissterminal_5 7 2022
Luftbild des Containerterminals von Swissterminal in Frenkendorf. / Quelle: Swissterminal

Die Schweiz übernimmt zusammen mit Belgien den Vorsitz im neu geschaffenen Güterverkehrskorridor Nordsee-Rhein-Mittelmeer (NSRM). Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), Bundesrat Albert Rösti, sowie die Verkehrsminister von Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und der Niederlande haben im Dezember 2024 eine neue Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet. Die Führungsrolle ermöglicht es der Schweiz, der Verlagerungspolitik international noch mehr Nachdruck zu verschaffen.

Die Schweiz setzt sich im Rahmen der Verlagerungspolitik für einen effizienten und modernen internationalen Schienengüterverkehr ein. Ein entscheidendes Instrument dafür sind die internationalen Schienengüterverkehrskorridore. Das sind von der EU definierte Strecken, die für den prioritär grenzüberschreitenden Bahngüterverkehr von grosser Bedeutung sind.

Die Schweiz war schon immer Teil der Güterverkehrskorridore Rhein-Alpen (RALP) und Nordsee-Mittelmeer (NSMED). Sie engagiert sich dort seit vielen Jahren in den entsprechenden Gremien, um die Bedeutung der Koordination und Kooperation im Schienengüterverkehr auf internationaler Ebene hervorzuheben. Zu den wichtigsten Herausforderungen zählen der schleppende Infrastrukturausbau auf den Zulaufstrecken zur NEAT, die Auswirkungen umfangreicher Baumassnahmen sowie die mangelhafte Zuverlässigkeit und Kapazitätssicherung für den Schienengüterverkehr.

Im Sommer 2024 hat die EU entschieden, die Korridore RALP und NSMED, die beide den gleichen Markt bedienen, zusammenzulegen und die entsprechenden Leitungsgremien (Executive Boards) zu fusionieren. Auf diese Weise sollen Kräfte gebündelt, Synergien geschaffen und Entscheidungswege verkürzt werden. Die Leitung des Executive Boards im neu geschaffenen Nordsee-Rhein-Mittelmeer-Korridor (NSRM) haben am 1. Januar 2025 für vorerst zwei Jahre gemeinsam die Schweiz und Belgien übernommen. Dank dieser Führungsrolle kann die Schweiz ihre Interessen auf den internationalen Zulaufstrecken zur NEAT im Norden und im Süden Europas noch besser einbringen. Vertreten wird die Schweiz im Executive Board durch das BAV.

Im Dezember 2024 haben die Verkehrsminister der am Korridor beteiligten Länder Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande und Schweiz eine Vereinbarung unterzeichnet. Darin verpflichten sie sich, die bisherige Zusammenarbeit auch im neuen Korridor NSRM fortzusetzen, um die Rahmenbedingungen für einen leistungsfähigen und zuverlässigen Schienengüterverkehr zu schaffen. Die Vereinbarung schafft keine neuen internationalen rechtlichen Verpflichtungen für die Schweiz.


Newsletter abonnieren

Abonnieren Sie die Bahnonline.ch-Newsletter und erhalten Sie die neuesten Beiträge direkt per E-Mail. Hier können Sie sich anmelden.

Meinung

Eigene Meinung zum Thema?

Jetzt kommentieren

Keine Kommentare

Kommentar schreiben

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die mobile Version verlassen