Umweltbilanz der Bahn kann weiter verbessert werden

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Neue, grüne «Gestaltungselemente» am SBB-Bahnhof Delémont. / Quelle: SBB CFF FFS

Die Bahn ist ein umweltfreundliches Verkehrsmittel. Insbesondere der Bau der Bahninfrastruktur belastet indes das Klima und die Umwelt. Eine Studie, welche das Bundesamt für Verkehr (BAV) in Auftrag gegeben hat, bilanziert diese Umweltauswirkungen. Die Studie zeigt auf, wie die Ökobilanz der Bahn weiter verbessert werden kann.

Der Bahnbetrieb ist im Vergleich zu anderen Verkehrsarten sehr umwelt- und klimafreundlich. Bauten und Ausbauten am Schienennetz und in Bahnhöfen belasten indes das Klima und die Umwelt. Nun liegt dazu eine Studie vor. Diese wurde im Auftrag des BAV erstellt. Sie bilanziert die Treibhausgasemissionen sowie die Umweltauswirkungen bei der Erstellung von Bahninfrastruktur in der Schweiz. Hierfür wurden Ökobilanzinventare für den Bau von verschiedenen Elementen und Anlagentypen der Bahninfrastruktur erstellt, zum Beispiel Schienen, Schwellen, Stahlmasten, Tunnel, Brücken, Perrons und Unterführungen.

Gemäss der Studie verursacht der Bau einer durchschnittlichen Schweizer Bahnstrecke von einem Kilometer Länge über die gesamte Lebensdauer jährlich Emissionen, die etwa denjenigen von vier Personen in der Schweiz entsprechen. Der Bau eines ein Kilometer langen zweigleisigen Tunnels verursacht über die gesamte Lebensdauer jährlich Emissionen, die den jährlichen Pro-Kopf-Emissionen von 11,5 Personen entsprechen.

Potenzial für weitere Verbesserungen

Eine noch umweltfreundlichere Bauweise kann gemäss der Studie durch eine noch sorgfältigere Auswahl und Dimensionierung der einzelnen Anlagen erreicht werden. Eine Reduktion der Emissionen ist zudem durch die Verwendung erneuerbarer Energien, biogener Treibstoffe und einem höheren Anteil an Sekundärmaterialien möglich.  

Die Analyse zeigt, dass in verschiedenen Phasen eines Bahninfrastrukturprojekts Handlungsspielräume bestehen: in frühen Phasen durch die Berücksichtigung der Herstellungsemissionen und beim Variantenvergleich in der Vorstudienphase, indem die Emissionen in die Bewertung einbezogen werden. In späteren Phasen können unter anderem Monitoring-Vorgaben helfen, die Potenziale besser auszuschöpfen.


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1 Kommentar

  1. Das grösste grüne Potential der ÖV-Unternehmen liegt sicher in den Dach- und Fassadenflächen für die Produktion von Solarstrom und in richtig, d.h. gezielt zur Förderung der Artenvielfalt bewirtschafteten, Böschungen und anderen nicht genutzten Flächen.

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