Für den Ausbau der Zürcher S-Bahn sind weitere Service- und Abstellkapazitäten nötig. Die SBB sowie die Stadt und der Kanton Schaffhausen prüfen im Rahmen einer gemeinsamen Absichtserklärung mögliche Areale für eine Serviceanlage im Umfeld des Bahnhofs Schaffhausen. Die potenziellen Flächen befinden sich auf SBB-Grundstücken und werden bereits heute bahnbetrieblich genutzt.
Immer mehr Züge befördern immer mehr Reisende: Wie Ende Juni 2024 kommuniziert, benötigt die SBB mit dem Ausbau der Zürcher S-Bahn im Rahmen des Angebotsschritts 2035 deutlich mehr Service- und Abstellkapazitäten für Züge. Die Realisierung einer ersten Serviceanlage ist für die erste Hälfte der 2030er-Jahre geplant, eine weitere wird mit dem nächsten Ausbauschritt der Zürcher S-Bahn bis 2050 erforderlich. In enger Zusammenarbeit wurden mit dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV), den Kantonen im ZVV-Gebiet, dem Bund sowie möglichen Standortgemeinden und Planungsregionen in den vergangenen Monaten potenzielle Flächen geprüft. Wichtige Kriterien waren dabei neben den Anforderungen des Bahnbetriebs insbesondere auch Aspekte der Raumplanung und der Umwelt.
Serviceanlage würde 60 neue Arbeitsplätze für Schaffhausen bringen
Die bisherigen Erkenntnisse der breit abgestützten Standortevaluation zeigen unter anderem das betriebliche Potenzial für eine neue Serviceanlage im Umfeld des Bahnhofs Schaffhausen. Vertieft geprüft werden Standortoptionen nördlich des Bahnhofs im Bereich der Güterhallen und im Gleisfeld. Diese Flächen befinden sich auf Grundstücken der SBB und werden bereits heute bahnbetrieblich genutzt. Als Endpunkt mehrerer Linien der Zürcher S-Bahn ist die Stadt Schaffhausen ein bahnbetrieblich geeigneter Standort. Die Züge haben deshalb nur einen kurzen Weg in die Serviceanlage – unnötige Leerfahrten im bereits stark ausgelasteten Netz können vermieden werden. Mit der Serviceanlage würden rund 60 neue Arbeitsplätze entstehen.
Mit dem Richtplan Siedlung der Stadt Schaffhausen (2023) sieht die kommunale Siedlungsentwicklung das zentral liegende Güterhallenareal als potenzielles Transformationsgebiet. Dieses eignet sich potenziell für eine Mischnutzung von Wohnen und Gewerbe. Im Zuge der Machbarkeitsstudie wird an diesem Standort geprüft, welche Möglichkeiten der Mehrfachnutzung bestehen und wie sich die Vernetzung des Areals mit dem öffentlichen Raum und den umliegenden Quartieren gestalten lässt. Zudem sind die Bedingungen des städtischen Gesamtverkehrskonzepts 2019 zu berücksichtigen.
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Standort- und Machbarkeitsanalyse gemeinsam mit Stadt und Kanton Schaffhausen
Gestützt auf eine gemeinsame Absichtserklärung prüft die SBB mit der Stadt und dem Kanton Schaffhausen im laufenden Jahr die Areale und die jeweilige Machbarkeit für die Realisierung einer Serviceanlage. Dabei werden auch die Stadt- und Verkehrsentwicklung berücksichtigt. Zentral sind zudem Aspekte der Denkmalpflege, des Ortbildschutzes und die Interessen der Anwohnenden. Sofern die Machbarkeit für einen Standort gegeben ist, sollen die Resultate in einem gemeinsam geführten Planungsprozess konkretisiert werden. Der Prozess umfasst sowohl die Serviceanlage als auch eine Entwicklung des Güterbahnhofareals.
Weitere Serviceanlage im Kanton Zürich
Parallel zu den Arbeiten in Schaffhausen läuft der Evaluationsprozess im Kanton Zürich weiter für einen Standort im Zeithorizont 2050. Ziel ist auch hier eine breit abgestützte und gemeinsam mit dem Kanton und möglichen Standortgemeinden getragene Lösung. Für das reine Abstellen der neuen Züge prüft die SBB separat die Optimierung und Erweiterung bestehender oder zusätzlicher Anlagen auf dem gesamten Netz der Zürcher S-Bahn.
Zürcher S-Bahn: 30 bis 50 Prozent mehr Reisende |
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Aufgrund des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums und der politischen Verlagerungsziele werden bis 2050 voraussichtlich rund 30 bis 50 Prozent mehr Personen mit der Zürcher S-Bahn unterwegs sein. Anfang 2030er-Jahre wird die erste Generation der Zürcher S-Bahn durch neue, längere Züge ersetzt. Weil es in den bestehenden Service- und Abstellanlagen dafür nicht genügend Platz hat, braucht es neue Anlagen, in denen die Züge regelmässig gewartet und gereinigt werden. |
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