Der «Goldliner vom Bernina» – RhB TW 46 mit Neuanstrich

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 25. März 2021 veröffentlicht.
Ein neues Bijou im historischen RhB-Fuhrpark.

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Der RhB Berninatriebwagen ABe 4/4 II 46 hat im März 2021 den Anstrich der 1970er-Jahre, mit goldenen dreiteiligen Zierstreifen, erhalten. / Quelle: Club 1889

Es ist eine wahre Freude, was sich in der HW Landquart zugetan hat: Innerhalb von etwas mehr als einem Monat versetzte das Team der Lackiererei unter der Leitung von Meister Luzi Manhart und mit fachkundiger Beratung und tatkräftiger Unterstützung von Clubmitglied des Clubs 1889 und TW 46-Projektleiter Christoph Benz den Berninatriebwagen ABe 4/4 II 46 farblich zurück in die 1970er-Jahre mit den schlichten Anschriften und dem goldenen dreiteiligen Zierstreifen, welcher dem Triebwagen bereits in der Lackiererei den Übernahmen «Goldliner» einbrachte. Zu recht, wie der Club 1889 findet.

Ein Vorreiterprojekt

In zweierlei Hinsichten ein Vorreiterprojekt: Noch nie haben RhB und der Club 1889 bei der Realisation eines Projekts so eng zusammengearbeitet, obschon sich beide Seiten seit jeher Hand in Hand um den Erhalt historisch und geschichtlich wertvoller Fahrzeuge  kümmern. Und: Mit dem Projekt «Neuanstrich TW 46» erweitert der Club 1889 seinen Restaurationshorizont über die Dampflokzeit hinaus in die Ära der «Youngtimer».

«Damit wollen wir insbesondere auch den Interessen und Vorlieben der jüngeren Mitglieder Rechnung tragen, welche sich im Speziellen mit dem Rollmaterial der 1940er- bis 1970er-Jahre identifizieren; Fahrzeuge also, die sie selber noch im Einsatz erlebt haben.»

Club 1889.

Den HW-Mitarbeitern gebührt seitens der Fans ein grosser Dank für die saubere Arbeit!

Schickes Industriedesign

Heute präsentiert sich der TW 46 wieder im einfachen, schnörkellosen «Industriedesign» der Schweizer Bahnen um die Mitte des letzten Jahrhunderts. Alles ist vor allem funktional, nicht geschmäcklerisch, irgendwie auch entspannt und bewusst anspruchslos, eine «Corporate identity» liegt fern. Damit schlägt der TW 46 eine Brücke zwischen dem liebevoll mit handbemaltem Zierrat versehen Gründerzug des Clubs 1889 und dem «Überdesignen» von heute. Es ist einmalig, sowas wieder auf den Bündner Schienen antreffen zu können und weckt Lust auf mehr. Und sind wir ehrlich: die goldene Dreifach-Zierlinie sitzt einfach!

Immer noch bei der Infrastruktur «angestellt»

Übrigens: Noch ist der TW 46 nicht im «Nostalgie-Ruhestand», ist er doch nach wie vor  der Abteilung Infrastruktur zugeteilt, welche ihn für allerlei (leichte) Bahndiensteinsätze benötigt. Deswegen erfolgt die Auffrischung des Interieurs erst in einer späteren Phase. So oder so: Der Club 1889 freut sich sehr auf die ersten Nostalgie-/Fotofahrten mit dem neuen alten «Goldliner»!


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2 Kommentare

  1. Das ist einfach wunderbar. Nach all den traurigen Nachrichten vom Ende der Ge 6/6 701 und der Aussage, dass keiner der Vorortpendelzüge erhalten bleiben soll (obwohl diese ein Meilenstein in der Entwicklung der Bahntechnik waren), hört und sieht man das gerne. In der wissenschaftlichen Denkmalpflege sind die 50er bis 80er Jahre des letzten Jahrhunderts in den Fokus gerückt. Dies sollte bei der Pflege historischer Schienenfahrzeuge auch der Fall sein. Noch gibt es Einheitswagen 1, Mitteleinstiegswagen von 1948 und 1956 und Gepäckwagen von 1949 im Bestand der RhB und steht im REKA Feriendorf nicht noch ein genagelter? Was wäre das für ein Zug in grün-beige und grün hinter einer grünen BoBo….

  2. Zustimmung – in allen Teilen.
    Nicht zu vergessen die EWII kurz in d`braun-rot – das beste Design ever der Rh B (obwohl noch ganzrot im Betrieb, sei schon jetzt darauf hingewiesen)..

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